Karies heilen: Alles über die Behandlung von Karies

Karies heilen: Alles über die Behandlung von Karies

Karies natürlich heilen klingt super und verwirrend zugleich. Vor allem dann, wenn man bisher geglaubt hat, dass eine Füllung die einzige Möglichkeit ist Karies zu entfernen.
Die Schulmedizin kennt meistens nur einen Weg Karies zu beseitigen und zwar Bohren und Füllen. Die Wahrheit ist jedoch, dass es nicht notwendig ist bei jeder kleinen Karies eine Füllung zu machen. Eine Karies im Anfangsstadium kann zum Stillstand kommen, wenn im Mund ein Gleichgewicht zwischen Demineralisation und Remineralisation herrscht. Eine gesunde Ernährung und bestimmte Nahrungsergänzungsmittel können die Remineralisation fördern.
Da das Thema Karies natürlich heilen immer größer wird, werden hier alle Fragen über Karies, Füllungen und Remineralisation beantwortet.

Was ist die Ursache von Karies?

Wenn wir Nahrung zu uns nehmen entsteht auf der Zahnoberfläche ein Zahnbelag, auch Plaque genannt. Dieser besteht aus natürlich vorkommenden Bakterien, Bestandteilen des Speichels und Nahrungsresten. Die Bakterien im Zahnbelag verstoffwechseln die niedermolekularen Kohlenhydrate, also Zucker aus der Nahrung und erhalten so ihre lebensnotwendige Energie. Durch die Verstoffwechslung entstehen Säuren, die den Zahnschmelz entkalken (entmineralisieren). Dadurch wird der Schmelz porös und Mikroorganismen können ungehindert in den Zahn eindringen und ihn zerstören. Der Speichel ist mit Mineralstoffen angereichert und hat unter anderem die wichtige Funktion, den Zahnschmelz immer wieder zu härten (remineralisieren). Wiederholt sich durch den häufigen Verzehr von zuckerhaltigen Zwischenmahlzeiten oder Getränken der Säureangriff auf die Zähne, so bleibt für die natürliche Remineralisation der Zähne durch den Speichel nicht genügend Zeit. Das Gleichgewicht zwischen Entkalkung (Demineralisation) und der Reparatur, also der Remineralisation, ist gestört und es kann eine Karies entsteht.
Zähneputzen und die Verwendung von Zahnseide würden die Plaquebildung unterbrechen.
Kindergartenkinder wissen meist ganz genau, wie man Zähne putzt aber nicht was Karies ist und wie sie entsteht. Dieses Buch erklärt es sehr kindergerecht, eignet sich aber auch für Erwachsene.

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Was sind kariesfördernde Lebensmittel?

Kariesverursachende Speisereste stammen meist von Lebensmitteln die als Zwischenmahlzeiten und Zucker enthalten. Jedoch können auch Getränke und andere Flüßigkeiten die Karies fördern.

  • Süßigkeiten: Egal ob Lutscher, Bonbons, Lutschtabletten, oder andere Süßigkeiten die raffinierten Zucker enthalten
  • Stärkehaltige Lebensmittel: Weißbrot oder auch Kartoffelchips – alles was gerne in deinen Zahnzwischenräumen hängen bleibt
  • Erfrischungsgetränke: Oft schmecken sie gar nicht so süß, enthalten dennoch Unmengen an Zucker.
  • Alles was den Mund austrocknet: Nicht nur Alkohol, sondern auch einige Medikamente trocknen den Mund aus. Eine Gegenmaßnahme sind Mundspülungen mit Flourid oder Flourid-Gel

Warum entsteht Karies immer bei mir?

Die Neigung Karies zu entwickeln ist nicht bei allen Menschen gleich. Das hängt damit zusammen, dass Menschen schon von Natur aus einen sehr unterschiedlichen Säuregrad (pH-Wert) des Speichels haben können. Je niedriger der natürliche pH-Wert, desto stärker wirken sich die Säureangriffe nach der Nahrungsaufnahme auf die Zähne aus.
Es kann auch ein Loch trotz guter Mundhygiene entstehen. Karies wird nicht nur durch Bakterien ausgelöst. Auch mutierte Gene können zu Defekten im Zahnschmelz führen und damit zur Kariesentwicklung beitragen.

Können Löcher natürlich – ohne Bohren – heilen?

Die gute Nachricht ist: Ja es ist möglich Karies ohne Bohren zu heilen. Der Haken an der Sache ist aber, dass sich die Karies noch im Anfangsstadium befinden muss. Im Fachjargon springt man dabei von der „Initialkaries“. Das bedeutet die Karies befindet sich nur im Schmelz und hat das Zahnbein (Dentin), eine Schicht tiefer, noch nicht erreicht. Um Karies natürlich heilen zu können muss sich der Zahn remineralisieren.

Was bedeutet Remineralisation?

Remineralisation ist der natürliche Reparaturmechanismus des Zahnes. Dabei werden in die angegriffene Zahnoberfläche Kalziumphosphate aus dem Speichel eingelagert. Diese Mineralbestandteile wurden bei der Demineralisation aus dem Zahnschmelz gelöst. Die Remineralisation von kariösem Zahnschmelz in Zahnzwischenräumen lässt sich durch eine tägliche Anwendung einer fluoridhaltigen Zahnspülung fördern, zum Beispiel mit Meridol oder mit Elmex gelee.

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Was bedeutet Demineralisation?

Unter Demineralisation versteht man eine Entkalkung des Zahnes, die dadurch entsteht, dass Säuren den Zahnschmelz angreifen und wichtige Bestandteile, wie Kalzium oder Phosphor herauslösen. An die freien Plätze im Schmelz können Fluorid-Ionen ihren Platz einnehmen und so den angegriffenen Schmelz stabilisieren.

Kann Karies wirklich natürlich heilen?

Unter idealen Voraussetzungen ist es möglich, sofern der pH-Wert stimmt, Mineralien wie Calcium und Phosphate aus dem Speichel zum Zahn transportieren zu lassen. Wenn der Speichel an deinen Zahn gelangt kommt es zu einem Mineralienaustausch und die Mineralien heften sich an den Schmelz und reparieren den Defizit. Der Einfluss von demineralisierendem Essen wie säurehaltiges Essen und Getränke, so wie ein trockener Mund dürfen nicht außer Acht gelassen werden.
Nicht alle Löcher können remineralisiert werden. Aber wenn Karies im Anfangsstadium ist, ist es möglich. Eine Karies die bereits durch das Dentin gebrochen ist kann nicht remineralisiert werden. Auch eine Karies die bereits so weit fortgeschritten ist, dass sie Schmerzen verursacht kann nicht mehr remineralisiert werden. Der Zahnarzt muss entscheiden, ob eine Heilung durch eine Remineralisation noch möglich ist. Das ist nicht nur abhängig von der tiefe der Karies, sondern auch von der Compliance des Patienten. Inwiefern arbeitet der Patient mit und ist bereit durch gesunde Ernährung und gute Mundhygiene die Karies zu heilen.

Wie erkenne ich selbst Karies?

Gut möglich, dass Du dir die Frage „Habe ich Karies?“ stellst. Natürlich hast du zu Hause nicht die selben Möglichkeiten wie in einer Zahnarztpraxis um selbst Karies zu erkennen. Ohne viel Fachwissen ist jedoch ein guter Hinweis auf Karies, wenn du du einen ziehenden Schmerz nach süßem Essen, z.B. zuckerhaltige Süßigkeiten oder Obst, bemerkst.

Wie erkennt der Zahnarzt, dass ich Karies habe?

Der Zahnarzt kann Karies durch verschiedene Methoden erkennen.
Einerseits kann er mit Hilfe eines Röntgenbildes ganz genau die Tiefe der Karies feststellen. Denn meist beginnt Karies im Zwischenraum zwischen zwei Zähnen. Dieser Bereich ist schwer einsehbar.
Andererseits kann er alle anderen Bereiche durch genaues Hinsehen z.B. mit einer Lupenbrille visuell erkennen. Wie im Bild oben hat er einen geschulten Blick, verdunkelte und teils auch schwarze oder weißlich schimmernde Stellen zu identifizieren. Zusätzlich kann er beim Klopfen auf den Zahn oder mit Hilfe von Kälte prüfen, ob Verdacht auf Karies besteht.

Kann meine Karies remineralisiert werden?

Je nach tiefe der Karies kann entschieden werden, ob eine Füllungstherapie notwendig ist oder nicht. Solange sich die Karies nur im Schmelz befindet oder das Zahnbein (Dentin) von der Karies noch nicht durchbrochen ist, kann man, sofern du dich gesund ernährst und eine gute Mundhygiene hast den Zahn engmaschig kontrollieren und beobachten. Es ist möglich, dass die Karies zum Stillstand kommt, der Zahn sich remineralisiert und keine Füllung notwendig ist. Eine Fluoridierung kann dabei helfen. Sobald die Karies im Zahnbein ist, ist eine Füllung empfehlenswert. In diesem Stadium ist die Karies schon sehr tief und nahe am Zahnnerv.

Wie lange dauert es bis ein Loch geheilt ist?

Karies kann man nicht einfach wegputzen und damit über Nacht stoppen. Ein Loch remineralisiert nicht weder sofort noch in wenigen Tagen oder Wochen. Jedoch kann man nach drei bis vier Monaten einen sichtbaren Unterschied durch Remineralisation erwarten. Meistens empfiehlt ein Zahnarzt nach circa 6 Monaten eine Kontrolluntersuchung, wenn man Karies schon am Anfang erkannt hat. Nach 6 Monaten kann der Zahnarzt meist einen Unterschied feststellen und je nach dem entscheiden, ob doch eine Füllungstherapie notwendig ist oder ob die Karies durch Remineralisation gestoppt wurde.

Wie kann ich die Schmerzen stoppen wenn mein Loch natürlich heilt?

Wenn du einen lokalen Schmerz an dem Zahn hast, kann man davon ausgehen, dass die Karies weiter fortgeschritten ist und das Zahnbein durchbrochen hat. In diesem Fall kann die Karies nicht natürlich heilen und es muss eine Füllung gemacht werden.
Wenn der Zahn etwas empfindlich ist und du nur ein kleines Loch hast, dir dein Zahnarzt empfohlen hat abzuwarten damit der Zahn sich remineralisieren kann, dann sind folgende Tipps hilfreich:

  • Putze deinen Zahn nicht zu viel
  • Trinke keine sauren Getränke, wie Kaffee, Alkohol, Zitrussäfte, Limonade
  • Benutze eine Zahnpasta mit Hydroxylapatit um den Zahn zu remineralisieren. Hydroxylapatit ist ein Bestandteil aus dem der Schmelz besteht, du putzt dir mit dieser Zahnpasta sozusagen Schmelz auf den Zahn.

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Was mache ich Step by Step um ein Loch ohne Füllung zu heilen?

Die richtige Ernährung ist der Hauptfaktor um Karies vorzubeugen oder zu heilen. Du solltest mehr von dem Essen essen und Nährstoffe zu dir nehmen, die das Heilen der Löcher fördern. Außerdem solltest du eine Zahnpasta mit Fluorid verwenden, da diese Karies verhindern kann.

  • Kalzium und phosphathaltige Nahrungsergänzungsmittel
  • Kalziumhaltige Meeresfrüchte
  • Gemüse und Nüsse
  • Vitamin D
  • Vitamin K2
  • Magnesium
  • Phosphat

Und du solltest Nahrung meiden, die die Remineralisation hemmen und Demineralisation fördern.  Reduziere oder nehme keine säurehaltigen Getränke zu dir oder spüle zumindest danach direkt deinen Mund mit Wasser aus. Putze erst 30 bis 45 Minuten danach die Zähne. Vermeide zuckerhaltiges Essen.

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Wie kann ich bei meinem Kind Karies vorbeugen?

Die beste Prophylaxe gegen Karies bei Kindern wie auch Kleinkindern ist das regelmäßige Zähneputzen. Am besten morgens und abends mit einer flouridhaltigen Zahnpasta. Eine gesunde Ernährung, mit möglichst viel frischem Gemüse und Obst und wenig Zucker ist ausschlaggebend. Nicht zuletzt hilft die zahnärztliche Vorsorgeuntersuchung dabei, Karies möglichst früh zu erkennen und zu behandeln. In Deutschland bekommt ein Kind und Jugendlicher bis zum 18. Lebensjahr zwei Mal im Jahr eine kostenlose Zahnreinigung, auch Individualprophylaxe genannt. Es lohnt sich diese Leistung in Anspruch zu nehmen.

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